Divestment als Klimastrategie: Definition, Bedeutung & Bewegung

Divestment: Das Gegenteil von Investment.

Nicht nur das Investieren, auch das Abziehen von Geld aus bereits bestehenden Investments kann zum Klimaschutz beitragen. Die Strategie nennt sich “Divestment” und hat bereits erste Erfolge erzielt, indem Geld aus fossilen Energien abgezogen wurde.

Divestment als Strategie für Klimaschutz

Der etwas andere Beitrag zum Klimaschutz: Divestment ist der (strategische) Rückzug aus einer Investition, in der Regel also der Verkauf von Vermögenswerten. - Quelle: Shutterstock.com

Sein Geld in nachhaltige Anlagen investieren und so etwas Gutes für den Planeten tun, diese Vorgehensweise ist leicht verständlich. Aber auch das Gegenteil – das Abziehen von bereits bestehenden Geldanlagen kann förderlich für Umwelt und Klima sein. Das Schlüsselwort heißt hier “Divestment”: Die Divestment-Bewegung gibt es bereits in über 50 Ländern der Welt. Ihre Aktivisten setzen sich dafür ein, dass Investitionen aus unethischen Industrien unter dem Aspekt des Klima- und Umweltschutzes abgezogen werden.

Was ist Divestment?

Divestment ist praktisch das Gegenteil von Investment und steht für die Veräußerung von Vermögenswerten. Anstatt in Geldanlagen zu investieren, zieht der Anleger seine Investments zurück, etwa in dem er Aktien verkauft. Häufig wird Divestment genutzt, um den Wert eines Unternehmens zu steigern. Unternehmen können aber auch eine Veräußerungsstrategie verfolgen, um andere strategische geschäftliche, soziale oder politische Ziele zu erreichen.

In den letzten Jahren wird der Begriff “Divestment” vor allen Dingen im Zusammenhang mit Investitionen in fossile Energieträger und die damit verbundenen Wirtschaftsbereiche verwendet. Somit kann Divestment auch als Strategie gegen den Klimawandel angewandt werden. Dabei boykottiert Divestment nicht den Kapitalismus, sondern nutzt dessen Strukturen, um Umweltschäden abzuwenden.

Erste Erfolge der Divestment-Bewegung

Die politische Divestment-Bewegung hat bereits einige Erfolge erzielt: So haben Städte und Universitäten in den USA und Europa ihr Investment in fossile Energien zurückgezogen. Auch der norwegische Pensionsfonds, der größte Staatsfonds der Welt, zieht sein Geld aus Kohlefirmen ab. Divestment-Kampagnen funktionieren deswegen, weil sie die gegebenen Strukturen unseres Wirtschaftssystems nutzen, ohne es zunächst selbst infrage zu stellen. Wichtig ist aber eine kritische Öffentlichkeit, die sie unterstützt.

In Deutschland ist Divestment aktuell eher ein Thema von Bundesländern und Kommunen. Vorreiter im Divestment-Projekt sind zum Beispiel die Bundesländer Baden-Württemberg, Brandenburg, Hessen und Nordrhein-Westfalen. Auf der Ebene der Kommunen verfolgen unter anderem die Städte Berlin, Nürnberg und Münster schon eine Divestment-Strategie, weitere Städte sollen bald folgen.

Was kann der Einzelne tun?

Natürlich ist es besonders effektiv, wenn große Fonds ihre Anlagen zurückziehen. Aber auch einfache Sparer und Kleinanleger können zum Divestment beitragen, indem sie ihre Investments kritisch prüfen und gegebenenfalls abziehen. Folgende Tipps können bei der Divestment-Strategie weiterhelfen:

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