Grüner Bitcoin: Nachhaltigkeit bei Krypto-Investments möglich?

Der Bitcoin und seine schlechte Umweltbilanz: Ökostrom könnte Abhilfe schaffen

Der Bitcoin ist die aktuell wertvollste Kryptowährung – doch leider unglaublich umweltschädlich. Jede Transaktion verbraucht eine große Menge Energie. Die CO2-Bilanz ist erschreckend schlecht. Welche Möglichkeiten es gibt, um die Öko-Bilanz des Bitcoin aufzupolieren, erfahren Sie in diesem Artikel.

Das ist der Bitcoin

Sonnen-, Wind- und Wasserkraft soll den Bitcoin und andere Kryptowährungen grün machen. - Quelle: Shutterstock.com

Mit der Kryptowährung Bitcoin können Sie online sicher und anonym bezahlen sowie Kryptogelder als Geldanlage kaufen und verwahren. Mittlerweile hat der Bitcoin sein 10-jähriges Jubiläum hinter sich. Im Jahr 2009 wurde mit dem Bitcoin die erste Kryptowährung öffentlich gehandelt.

Beim Bitcoin handelt es sich um ein Peer-to-Peer-Netzwerk (P2P), das auf der Blockchain-Technologie basiert. Jede Bitcoin-Transaktion wird fein säuberlich in der Blockchain vermerkt. Somit lassen sich alle Vorgänge akribisch zurückverfolgen. Blöcke können jederzeit hinzugefügt, aber niemals gelöscht werden.

Das Schürfen von Bitcoins kostet viel Strom

Der große Nachteil des Bitcoin: Das Kryptogeld wird nicht von einer zentralen Stelle ausgegeben, sondern mit Hilfe von Rechenkraft „geschürft“. Dieses Verfahren, „Mining“ genannt, kostet sehr viel Strom. Das Mining wird vorwiegend in Ländern betrieben, wo der Strom vergleichsweise günstig ist und aus Kohlekraftwerken stammt. Umweltfreundlich ist etwas anderes.

Laut dem Bitcoin-Experte Alex de Vries, der den Blog „Digiconomist“ betreibt, braucht das Bitcoin-Netzwerk allein im Jahr 2021 bis zu 119,3 Terrawatt Energie – also so viel wie die Niederlande im selben Zeitraum. Eine einzige Bitcoin-Transaktion schlägt bereits mit über 1.173 Kilowattstunden zu Buche, was einem durchschnittlichen Stromverbrauch eines nordamerikanischen Haushalts in 40,22 Tagen entspricht.

Zu einem ähnlich erschreckenden Ergebnis kommt eine Berechnungen der Cambridge University. Hier wird von einem jährlichen Stromverbrauch von fast 150 Terawattstunden ausgegangen. So viel Strom benötigt Polen für alle Einwohner in einem Jahr.

Hinzu kommt eine große Menge an Elektroschrott. Beim Mining werden Schaltkreise verwendet, die nach der Nutzung auf dem Müll landen. Laut Vries entsteht so eine große Menge an Schrott, die vergleichbar ist mit der jährlichen Schrottmenge von Luxemburg.  

Grüner Bitcoin dank Ökostrom

Wie bereits erwähnt, braucht es für das Schürfen von Bitcoins viel Strom. Dieser ist aber teuer. Abhilfe schaffen kann Ökostrom, der in Ländern wie Norwegen, Island oder Schweden vergleichsweise günstig produziert werden kann. Skandinavien und Island setzen beim Mining schön länger aus Wasser- oder Windenergie. Aber: Island kommt mit dem Ökostrom, bereits an seine Grenzen.

Ein weiteres Problem: Ein Großteil der Serverfarmen befindet sich in China, wo hauptsächlich Kohlekraftwerke zum Einsatz kommen. Ökostrom ist im Land der Mitte hingegen noch Mangelware.

Weitere Alternativen für eine bessere Öko-Bilanz

Es gibt bereits Kryprogeld mit einer besseren Öko-Bilanz, darunter Solar Coin. Hier wird die Blockchain-Technik mit Sonnenenergie verknüpft. Ein Solar Coin wird an Sonnenstromerzeuger kostenlos ausgegeben und entspricht einer MWh Solarstromerzeugung.

Auch Projekte wie StromDAO oder Greeneum bemühen sich, die Blockchain-Technik als Basis für sogenannte „Smart Contracts“ zu nutzen. Dadurch ist eine dezentrale Erzeugung samt Abrechnung von erneuerbaren Energien möglich. Eine andere Lösung sieht vor, nur eine begrenzte Menge von CO2-Emissionen fälschungssicher zu verrechnen.

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