Sustainable Banking: Definition & Erklärung
Was bedeutet nachhaltiges Banking? Was genau ist Sustainable Banking?
Nachhaltigkeit ist heute ein Top Thema, auch im Finanzbereich. Viele denken dabei an Umwelt- und Klimaschutz, doch was genau ist nachhaltiges Banking oder “Sustainable Banking”? Auch wenn es bislang keine offizielle Definition davon gibt, lassen sich doch konkrete Kriterien festlegen.
10.06.2021
Sustainable Banking ist nicht profitgesteuert

Über Nachhaltigkeit wird viel geredet, gerade auch im Finanzsektor. Sowohl private als auch institutionelle Anleger wünschen sich zunehmend Möglichkeiten, Geld nachhaltig zu investieren. Immer mehr Banken und Finanzunternehmen kommen diesem Wunsch nach - sei es aus wirtschaftlichen oder ideellen Gründen - und entwickeln nachhaltige Finanzprodukte. Doch was genau ist “nachhaltiges Banking”, auch “Sustainable Banking” oder “grünes Banking” genannt?
Allgemein gesagt, beschreibt nachhaltiges Banking alternative privatwirtschaftliche Bankgeschäfte, die insbesondere soziale, ethische und ökologische Belange beachten. Der Begriff ist nicht einheitlich definiert und überschneidet sich beispielsweise mit “Sustainable Finance”, also nachhaltiger Finanzwirtschaft oder nachhaltiger Geldanlage. Von zentraler Bedeutung ist, dass sich nachhaltiges Banking nicht nur an wirtschaftlichen Aspekten ausrichtet, wie das klassische Bankwesen, sondern dass Nachhaltigkeitskriterien (oft engl. „ESG“ für „Environmental, Social and Governance“-Kriterien) beachtet werden. Sustainable Banking legt Wert auf Aspekte wie die Verringerung von Umwelt- und Klimaschäden, die Förderung von sozialer Teilhabe und die gute Unternehmensführung.
Nachhaltiges Banking hat verschiedene Bereiche
Eine globale, nachhaltige Entwicklung erfordert eine aktive Beteiligung der Wirtschaftsakteure. Finanzdienstleister haben einen bedeutenden Einfluss auf Unternehmen und Märkte und nehmen daher eine entscheidende Rolle in dieser Entwicklung ein. Hinter der Idee das nachhaltigen Bankings steht die zentrale Frage, wie dieser Einfluss positiv genutzt werden kann, um eine nachhaltige Entwicklung zu fördern. Als übergeordneter Begriff umfasst Sustainable Banking sowohl nachhaltige Geldanlagen, als auch nachhaltiges Banking im Alltag:
Sustainable Banking im Alltag bedeutet etwa, dass ein Finanzinstitut sich dafür einsetzt, den CO2-Fußabdruck des eigenen Unternehmens und der Kunden zu minimieren. Indem beispielsweise interne Prozesse klimafreundlich optimiert oder Maßnahmen zum Ausgleich unternommen werden. So haben einige Neobanken Programme zur Aufforstung gestartet, an denen die Kunden aktiv teilnehmen können. Auch die Umstellung auf digitales Banking und der Verzicht auf ein großes Bankfilialnetz können sich positiv auf den Klimaschutz auswirken.
Viele Finanzinstitute bieten ihren Kunden mittlerweile die Möglichkeit, in nachhaltige Geldanlagen zu investieren. Dieser Markt befindet sich gerade in einem Wandlungsprozess und ist gerade für den Verbraucher noch relativ unübersichtlich. Erste gesetzliche Richtlinien sollen für Struktur und eine bessere Vergleichbarkeit sorgen.
Die ESG-Kriterien
Das Kürzel “ESG” bildet praktisch für das Fundament von Nachhaltigkeit: Es steht für Umweltschutz (Environmental), soziale Gerechtigkeit (Social) und gute Unternehmensführung (Governance) und fasst damit alle Aspekte von Nachhaltigkeit zusammen. “ESG-Kriterien” sind dementsprechend Leitlinien für Nachhaltigkeit. Anstatt Bankgeschäfte auf der Basis ihrer Rentabilität, Liquidität und des Risikos zu beurteilen, stehen beim nachhaltigen Banking ökologische, soziale und ethische Kriterien im Vordergrund.