Altersvorsorge, aber nachhaltig - Verbraucher fordern Öko-Investments
Nachhaltige Geldanlage: Auch bei der Altersvorsorge steht Nachhaltigkeit hoch im Kurs
Den Deutschen ist es bei der Altersvorsorge zunehmend wichtig, dass sie nachhaltige Kriterien erfüllt. Viele Anleger zögern aber noch, weil sie Greenwashing befürchten und die Marktsituation als intransparent wahrnehmen. Hier müssen die Anbieter mehr Vertrauen schaffen.
Jeder zweite Deutsche möchte nachhaltig investieren
Immer mehr Anleger wünschen sich, Gewinne zu erwirtschaften und gleichzeitig auch einen Beitrag im Sinne der Nachhaltigkeit zu leisten. Die ESG-Kriterien Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung (Environmental, Social und Governance) gelten heute Vielen als Leitfaden für gute Geldanlagen. Gerade auch bei der Altersvorsorge gewinnen Nachhaltigkeitsaspekte an Relevanz. So halten 48 Prozent der Deutschen das Thema Nachhaltigkeit bei der Altersvorsorge für “wichtig oder sehr wichtig”. Insbesondere die Wahrung von Menschenrechten (60 Prozent) und der Klima- und Umweltschutz (48 Prozent) haben eine große Bedeutung für die Anleger. Das hat eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Altersvorsorge-Fintechs Vantik im vergangenen Jahr ergeben.
Anbieter von nachhaltigen Investments müssen Vertrauen schaffen
Auch Jörg Schulz, Geschäftsführer des Kölner Beratungsunternehmens Infinma sieht die zunehmende Bedeutung von nachhaltigen Geldanlagen: „Dafür sorgen schon allein die Politik, die Europäische Union und die Europäische Zentralbank, die große Anstrengungen unternehmen, um Geldströme und Investitionen in zumindest vermeintlich nachhaltige Anlagen zu lenken“, erklärt der Marktanalyst. Im Bereich der Altersvorsorge lasse sich laut Schulz eine deutliche Zunahme nachhaltiger Produktangebote insbesondere im Bereich der Fondspolice ohne Garantie feststellen. Auch die Versicherer selbst und ihre eigene Kapitalanlage seien auf einem grünen Weg.
Ein Hemmschuh für die stärkere Nutzung von nachhaltigen Investments in der Altersvorsorge ist allerdings die noch nicht hinreichend regulierte Marktsituation. In der Vantik-Umfrage nannten 44 beziehungsweise 41 Prozent der Befragten “fehlenden Überprüfbarkeit” und “Transparenz der Nachhaltigkeitskriterien” als größte Hindernisse. „Woran es nach wie vor mangelt, ist das Vertrauen“, gibt Daniel Regensburger, Geschäftsführer der der nachhaltigen Marke Pangaea Life der Bayerischen zu Bedenken: „Zu oft wittern Kunden hinter nachhaltigen Produkten Greenwashing – nicht immer zu Unrecht. Unsere Aufgabe besteht darin, Kunden durch maximale Transparenz glaubhaft zu vermitteln, dass sie mit ihrer Altersvorsorge wirklich etwas zum Besseren bewegen können“, so Regensburger.