DAX ESG Target Net Return: Noch ein “grüner DAX”
Der DAX ESG Target Net Return will auf Unternehmen mit einem vergleichsweise niedrigen CO2-Ausstoß setzen
“DAX ESG Target Net Return” heißt das neue Angebot der Deutschen Börse. Es ist bereits der zweite nachhaltige Index der deutschen Börse, nach dem DAX 50 ESG, der 2020 gestartet wurde. Es gelten strenge Regeln für den CO2-Ausstoß.
Deutsche Börse startet “grünen DAX”
Die Nachfrage nach grünen Geldanlagen ist zuletzt sprunghaft gestiegen. Immer mehr Unternehmen aus dem Finanzsektor reagieren auf den Wunsch sowohl privater als auch institutioneller Anleger nach nachhaltigen Anlagemöglichkeiten. So hat die Deutsche Börse jetzt eine weitere “grüne Variante” ihres wichtigsten Aktienindex DAX herausgebracht: “DAX ESG Target Net Return” heißt das neue Angebot, das von ihrer für die Börsenindizes zuständigen Tochtergesellschaft Qontigo entwickelt wurde. Der neue grüne DAX will nach Angaben der Betreiber auf Unternehmen mit einem vergleichsweise niedrigen CO2-Ausstoß setzen.
Diese Kriterien gelten für den DAX ESG Target net return
Im DAX ESG Target Net Return sind 30 Unternehmen gelistet, die im Vergleich zum herkömmlichen DAX mindestens 30 Prozent weniger klimaschädliche Emissionen verursachen sollen. Nach Aussage der Deutschen Börse erreicht der Index das durch den Ausschluss der fossilen Energiekonzerne RWE und E.on und des Triebwerksherstellers MTU. Ihren Platz nehmen die Unternehmen Brenntag, Symrise und Zalando aus den Indizes MDAX und TecDAX ein. Abgesehen davon ist der DAX ESG Target Net Return identisch mit dem herkömmlichen DAX. Ausgeschlossen sind beim neuen “grünen DAX” unter anderem Kraftwerkskohle, Tabak, Kernenergie und Waffen. Wenn der klassische DAX im September auf 40 Werte aufgestockt wird, sollen auch zehn neue Unternehmen in den DAX ESG Target Net Return aufgenommen werden.
Bereits der zweite grüne DAX
Der neue grüne DAX ist nicht der erste nachhaltige Index der Deutschen Börse. Im vergangenen Jahr wurde bereits der “DAX 50 ESG” vorgestellt. Dieser bietet laut Stephan Leithner, Vorstandsmitglied der Deutschen Börse, eine breitere Perspektive: So ist im Dax-50-ESG-Index zum Beispiel Volkswagen nach dem Dieselskandal nicht enthalten. „Beim neuen DAX ESG Target Net Return ging es uns darum, einen nachhaltigen Index mit einer engeren, dem klassischen Dax 30 vergleichbaren Auswahl zu entwickeln“, erklärte Leithner gegenüber der FAZ. Die Versorger RWE und Eon bleiben sowohl im DAX 50 ESG als auch im Dax 30 ESG Target Net return außen vor, weil sie auf Kohle- oder Atomkraft setzen.