Deutsche Bank: Greenwashing bei DWS?

Greenwashing-Vorwürfe: Razzia durch Staatsanwaltschaft, Polizei & Finanzaufsicht bei Deutsche-Bank-Tochter DWS

Die Deutsche Bank Fondstochter DWS kommt nicht zur Ruhe: Im Zuge der Greenwashing-Vorwürfe wurden die Räumlichkeiten der beiden Finanzinstitute in Frankfurt nun von Staatsanwaltschaft und Polizei untersucht.

Razzia in Frankfurt

Die Staatsanwaltschaft, die Polizei und die Finanzaufsicht Bafin haben mit einer Durchsuchung der Zentrale der Deutschen Bank und von Räumen ihrer Fondstochter DWS begonnen. Die Razzia steht im Zusammenhang mit "Greenwashing"-Vorwürfen. - Quelle: Shutterstock.com

Die Affäre bei der Deutsche Bank Fondstochter DWS um Greenwashing geht in die nächste Runde: nun wurden die Zentralen der Deutschen Bank und der DWS in Frankfurt am Main offiziell durchsucht. Etwa 50 Einsatzkräfte von Staatsanwaltschaft, Finanzaufsicht Bafin und Bundeskriminalamt (BKA) betraten die Räumlichkeiten der Finanzinstitute. Offenbar wurde der Besuch der Bundespolizei von einem Wachmann der DWS bestätigt. Bislang haben sich weder die Deutsche Bank noch die DWS zu dem Vorfall geäußert.

Hat die DWS falsche Angaben zur Nachhaltigkeit gemacht?

Hintergrund der Maßnahme sind laut der Staatsanwaltschaft Frankfurt die Greenwashing-Vorwürfe gegen die DWS. Konkrete Beschuldigte für den Vorwurf des Kapitalanlagebetrugs gibt es bisher nicht. Angestoßen wurde die Greenwashing-Affäre von der ehemaligen Nachhaltigkeitsbeauftragten Desiree Fixler im August vergangenen Jahres. Fixler hatte in einer E-Mail an DWS-Aufsichtsratschef Karl von Rohr und Deutsche-Bank-Nachhaltigkeitschef Jörg Eigendorf gewarnt, die Fondstochter des Konzerns könnte falsche Angaben zur Nachhaltigkeit gemacht haben. Und: Weil sie diese Dinge angesprochen habe, sei sie wenige Tage zuvor gefeuert worden.

Die Managerin wandte sich darauf an das Wall Street Journal. Behördliche Untersuchungen in den USA und Deutschland waren die Folge. Konkret geht es darum, ob der Vermögensverwalter Angaben zu Nachhaltigkeitskriterien zu hoch angesetzt hat und bei Themen wie Umwelt- und Klimaschutz in Wahrheit nicht so weit fortgeschritten ist wie angegeben. Die DWS hat diese Vorwürfe stets bestritten. Die DWS-Aktie verlor im XETRA-Handel zeitweise 2,15 Prozent auf 34,64 Euro, die Deutsche Bank-Aktie fiel um 1,86 Prozent auf 10,45 Euro.

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