ESG-Daten von Unternehmen sind bei Verbrauchern gefragt
Studie: Anleger wünschen sich Berichterstattung über nachhaltiges Engagement
Immer mehr Privatanleger möchten ihr Geld in nachhaltige Unternehmen investieren, wie eine aktuelle Studie aufzeigt. Jeder Zweite hegt aber wenig Vertrauen in die ESG-Berichterstattung der Unternehmen.
70 Prozent wollen Informationen zur Nachhaltigkeit

70 Prozent der Privatanleger sind der Meinung, dass Unternehmen ihre ESG-Informationen gegenüber den Investoren darlegen sollten. Das geht aus einer Studie des US-Softwarespezialisten Workiva hervor. 53 Prozent der befragten Anleger sagten außerdem, dass sie eher in ein Unternehmen investieren würden, das seine Berichterstattung in Bezug auf Nachhaltigkeit nachweisen kann. Die höchsten Ansprüche an die Berichterstattung zu den Themen Umwelt (Environmental), Soziales (Social) und verantwortungsvolle Unternehmensführung (Governance) stellen laut Studie die Millennials und jüngeren Anleger der Generation Z: Fast zwei Drittel (65 Prozent) der 18- bis 34-Jährigen möchten wissen, ob ein Unternehmen ihren sozialen und moralischen Überzeugungen gerecht wird, bevor sie dort investieren.
ESG-Daten können Vertrauen aufbauen
53 Prozent aus den Altersgruppen unter 35 Jahren glauben auch, dass ESG-Daten aufgrund des Klimawandels mehr und mehr an Bedeutung gewinnen werden. Im Rahmen der Studie stellte sich zudem heraus, dass Transparenz in Bezug auf ESG-Angaben ein wesentlicher Bestandteil von Anlegerentscheidungen ist. Unternehmen sind heute zweifellos einem erhöhten Druck von Anlegern ausgesetzt, über ihre Fortschritte im Bereich ESG zu berichten. So gab fast die Hälfte (48 Prozent) der Befragten an, dass sie der ESG-Berichterstattung mehr vertrauen, wenn sie durch Zahlen und Daten anstelle qualitativer Beschreibungen untermauert werden.
Während gerade bei jüngeren Anlegern das Bewusstsein für Nachhaltigkeit sehr hoch ist, haben viele Schwierigkeiten, den Daten der Unternehmen bezüglich ihrer Aktivitäten für Umwelt und Gesellschaft zu vertrauen. Nur 15 Prozent der Befragten schenken den Aussagen der Unternehmen Glauben. Darüber hinaus gaben 66 Prozent der Privatanleger an, dass es für sie schwer zu beurteilen ist, ob Unternehmen in Bezug auf Umwelt und Gesellschaft richtig und korrekt vorgehen. Korrektes Datenmaterial kann hier zu einer Verbesserung beitragen: 72 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass Unternehmen es ihnen leichter machen sollten, ESG-Bemühungen anhand von Daten zu beurteilen.
„Unsere Studienergebnisse geben Unternehmen einen Ansporn, sich ernsthaft mit der Berichterstattung über ESG und andere nichtfinanzielle Daten zu befassen“, erklärte Julie Iskow, Chief Operating Officer bei Workiva. „Wir gehen davon aus, dass es ein echter Wettbewerbsvorteil ist, moderne Anleger von heute mit einem Engagement für Unternehmenstransparenz zu gewinnen.“