Fondstochter der Deutschen Bank unter Greenwashing-Verdacht

US-Finanzaufsicht ermittelt gegen Vermögensverwalter DWS

Die Aufsichtsbehörden gehen immer öfter gegen Unternehmen vor, die unter dem Verdacht des Greenwashings stehen. Derzeit steht der Vermögensverwalter DWS im Visier der US-Ermittler der SEC.

Verdacht auf grünen Etikettenschwindel bei DWS

Der Fondsanbieter DWS sieht sich Berichten zufolge mit einer Untersuchung der US-Börsenaufsicht SEC konfrontiert. - Quelle: Shutterstock.com

Je nachgefragter grüne Anlageprodukte werden, desto mehr rückt der Etikettenschwindel mit pseudo-nachhaltigen Geldanlagen in den Fokus. Mittlerweile kann das sogenannte “Greenwashing” ernste Folgen für die Anbieter haben. So muss sich der Vermögensverwalter DWS, die Fondstochter der Deutschen Bank, laut Medienberichten jetzt gegenüber der US-Börsenaufsicht SEC erklären. Wie das Wall Street Journal und die Nachrichtenagentur Reuters berichteten, haben die SEC und andere Behörden die Ermittlungen aufgenommen. Der Verdacht der Finanzaufseher: Bei DWS sei man zu nachlässig mit Kriterien für nachhaltige Investments umgegangen.

Behörden gehen härter gegen Greenwashing vor

Nachhaltige Geldanlagen werden mit den Maßstäben Environmental (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (gute Unternehmensführung), kurz “ESG” gemessen. Auch wenn die Branche bereits an allgemeingültigen Definitionen und Siegeln arbeitet, gibt es noch keinen festen Kriterienkatalog für Sustainable Finance. In dieser Grauzone hat es der Anleger oft schwer, zu erkennen, welche Fonds und Investments wirklich nachhaltig sind und welche nur ein grünes Mäntelchen umgelegt bekommen.

Ausgelöst wurden die Ermittlungen gegen DWS offenbar durch Vorwürfe der früheren Leiterin des Unternehmensbereichs Nachhaltigkeit, Desiree Fixler, wie die Zeit berichtet: Fixler hatte den Vermögensverwalter im Frühjahr nach nur wenigen Monaten im Job verlassen. Danach erklärte die Managerin gegenüber dem Wall Street Journal, sie sei der Meinung, die DWS habe beim Thema Nachhaltigkeit falsche Angaben gemacht. Laut Nachrichtenagentur dpa-AFX untersucht auch die Bafin, ob DWS seine nachhaltigen Investmentprodukte falsch ausgewiesen hat.

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