Grüne Kredite und digitale Lösungen in Zukunft sehr gefragt

Firmenkunden-Studie: Nachhaltigkeit und Digitalisierung als Wachstumstreiber nach der Krise

Die Pandemie hat die Banken unter Druck gesetzt und Einbußen im Firmenkundengeschäft gefordert. Laut einer aktuellen Studie gibt es aber neue Wachstumschancen im Bereich der nachhaltigen Finanzgeschäfte  

Studie zum Firmenkundengeschäft der Banken

Grüne Kredite und nachhaltige, digitale Lösungen könnten für Geschäftskundenbanken die Wachstumstreiber nach der Krise sein. - Quelle: Shutterstock.com

Eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung Zeb hat sich mit Wachstumschancen für Finanzinstitute im Firmenkundengeschäft beschäftigt. Die Autoren der Firmenkundenstudie 9.0 kamen zu dem Ergebnis, dass grüne Kredite und digitale Lösungen Wachstumstreiber nach der Coronakrise sein werden. Laut Analyse erholt sich die Wirtschaft deutlich schneller, als zu Beginn der Krise von vielen erwartet. Banken können daher unmittelbar in mehreren Bereichen neue Märkte erschließen. Insbesondere die kompetente Begleitung einer klimaneutralen Wirtschaft und die digitale Betreuung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) biete neue Wachstumschancen, heißt es in dem Zeb-Report.

Unter Druck, aber mit positiver Perspektive

Wie aus der Studie hervorgeht, hat die Pandemie den Druck auf die Banken verstärkt: So gingen die Betriebsergebnisse im Firmenkundengeschäft 2020 im Vergleich zum Vorjahr um zwölf Prozent auf rund 8,7 Milliarden Euro zurück. Hauptgrund dafür sei die erhöhte Risikovorsorge, welche die Banken aufgrund möglicher Insolvenzen im Zuge der Coronakrise vorhalten mussten, urteilen die Studienautoren.

Beim Kreditbestand der Banken konnten die Analysten hingegen keinen besonderen Coronaeffekt identifizieren: Er wuchs mit 4,6 Prozent im Krisenjahr 2020 ähnlich stark wie im Durchschnitt der Vorjahre. Laut Zeb-Wallet-Modell wird das Kreditgeschäft auch in den kommenden Jahren weiter wachsen. Die Prognose der Studienautoren: 70 Prozent der künftigen Erträge werden in diesem Geschäft erzielt, der wichtigste Treiber sei dabei der „Green Deal“ der Europäischen Union.

Erreichung von ESG-Konformität als Ziel

Der ehrgeizige Klimaschutzplan der EU werde zu großen Veränderungen in den Geschäfts- und Betriebsmodellen der Unternehmen führen, heißt es in der Studie weiter. Verantwortliche im Firmenkundengeschäft der Banken werden künftig die Aufgabe haben, die zugehörigen Projekte und Investitionen zu finanzieren und zu begleiten. Das größte Wachstumspotenzial für Banken bestehe laut Zeb-Analyse im sogenannten „Transitionsgeschäft“, welches im Durchschnitt etwa 90 Prozent des Kreditportfolios einer Bank ausmacht. Ziel des Geschäfts ist die Erreichung von ESG-Konformität.

Die Politik erwartet von den Banken, dass sie den Ansprüchen des Green Deal gerecht werden und hat damit begonnen, erste regulatorische Maßnahmen in die Wege zu leiten. Künftig werde es kein Institut mehr umgehen können, sich nachhaltig zu positionieren, betonen die Autoren der Firmenkundenstudie. Dabei stellt sich die Frage, wie ehrgeizig die eigene Strategie sein soll: Denkbar sind zusätzliche Beyond-Banking-Angebote, beispielswiese im Bereich der Messung von CO2-Fußabdrücken, die über das Mindestmaß der Anforderungen hinaus gehen.

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