Grüne Versicherungen: Anpassung der Solvabilitätsrichtlinie

Versicherer, die nachhaltig agieren, sollen bei der Regulierung bevorzugt behandelt werden

Die EU-Kommission will die Solvabilitätsrichtlinie für Versicherungen anpassen und in diesem Zuge für mehr Klimaschutz sorgen. So ist vorgesehen, dass Investitionen in grüne Finanzprodukte bei den Regulierungen bevorzugt werden sollen.

Neue Regulierung und grüne Ausrichtung der Versicherungsbranche

Im Rahmen der geplanten Anpassungen der Solvabilitätsrichtlinie für Versicherungen will die EU-Kommission für mehr Klimaschutz sorgen. - Quelle: Shutterstock.com

Die EU-Kommission hat mit der Anpassung der Solvabilitätsrichtlinie für Versicherungen ein klares Ziel: Die Versicherungsbranche soll stärker an Klimaschutzkriterien ausgerichtet werden. Dies geht laut FAZ-Berichten aus dem Vorschlag zur Überarbeitung der Solvabilitätsrichtlinie (Solvency II) hervor, den Finanzmarktkommissarin Mairead McGuinness am Mittwoch präsentieren will.

Konkret soll die EU-Versicherungsaufsichtsbehörde EIOPA dabei untersuchen, in welchem Umfang Versicherungen und Rückversicherungen, bei der Regulierung bevorzugt behandelt werden können, sofern Sie vornehmlich in grüne Finanzprodukte investieren.

Vorschlag für neue Regularien trifft nicht nur auf Zustimmung

Das Prinzip ist klar: Wer in der Branche zum Erhalt und Schutz des Klimas beiträgt, soll belohnt werden. Zudem sollen in Solvency II stärker differenzierte Risikokriterien mit einbezogen werden, mit denen die Risikoeinschätzung für einzelne Unternehmen verhältnismäßiger werden soll. So ist geplant, dass es eine neue Kategorie von Versicherungen mit besonders geringem Risiko geben soll.

Kritik an der regulatorischen Bevorzugung „grüner“ Investments kommt vom CSU-Europaabgeordnete Markus Ferber. Mit ihren Plänen erweise die Kommission „der Finanzstabilität und damit letztlich den Versicherten einen Bärendienst“. Lob gab es hingegen für die neue Risikobewertung. „Mehr Verhältnismäßigkeit in der Versicherungsaufsicht ist hochwillkommen. Bisher schert die Versicherungsaufsicht alle Versicherungsunternehmen über einen Kamm“, sagt Ferber.

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