Nachhaltige Anleihen: EU-Anleihen werden grün

Erste grüne EU-Anleihe geht an den Start

Ab sofort können umweltbewusste Anleger ihr Geld in eine grüne Anleihe der EU investieren. Die EU-Kommission will so Mittel mobilisieren, um Europa nach der Corona-Pandemie wieder aufzubauen und nachhaltiger zu machen.

EU emittiert erste grüne Anleihe

Die Europäische Union begibt erstmals eine grüne Anleihe. - Quelle: Shutterstock.com

Am 12. Oktober 2021 war es soweit: die erste grüne EU-Anleihe feierte ihr Debüt. Dabei handelt es sich um die erste Anleihe einer supranationalen Vereinigung, die in den Wettbewerb zu den Green Bonds der Mitgliedsländer tritt. Einige EU-Staaten haben ja bereits grüne Anleihen begeben – Polen (2016), Deutschland (2020), Großbritannien und Spanien (2021). Bemerkenswert ist auch, dass die EU damit zur größten Emittentin grüner Anleihen wird: bereits jetzt sei der Markt etwa eine Billion Euro groß, schreibt die FAZ, die neue EU-Anleihe werden dem wachsenden Markt noch einen höheren Stellenwert verleihen.

EU bekennt sich zur Nachhaltigkeit

Von Seiten der EU-Kommission hieß es, man habe mit einer Anleihe im Rahmen des Wiederaufbaufonds “NextGenerationEU” zwölf Milliarden Euro mobilisiert. Die Einnahmen würden ausschließlich für grüne und nachhaltige Investitionen in der gesamten EU verwendet. Es handele sich um die weltweit bis dato größte Emission grüner Anleihen, so die Kommission. EU-Haushaltskommissar Johannes Hahn erklärte: „Die durchgeführte Emission ist ein erfreulicher Start für das Programm für grüne Anleihen im Rahmen von NextGenerationEU. Die Ambition, die EU zum weltweit größten Emittenten grüner Anleihen zu machen, ist ein starkes Signal für das Bekenntnis der EU zur Nachhaltigkeit.“

Mit den Mitteln aus den Emissionen grüner NGEU-Anleihen sollen grüne und nachhaltige Ausgaben im Rahmen der Aufbau- und Resilienzfazilität finanziert werden. Zu den förderfähigen Investitionen aus den bereits genehmigten Plänen gehören etwa eine Forschungsplattform für die Energiewende in Belgien oder der Bau von Windkraftanlagen an Land in Litauen. Mindestens 37 Prozent jedes Aufbau- und Resilienzplans müssten den grünen Wandel zum Gegenstand haben, heißt es bei der EU-Kommission, wobei viele Mitgliedstaaten bestrebt seien, über diese Vorgabe hinauszugehen.

Der Aufbaufonds NextGenerationEU

Bei dem Fonds NextGenerationEU handelt es sich um ein befristetes Aufbauinstrument mit einem Volumen von mehr als 800 Milliarden Euro zu jeweiligen Preisen, mit dem die Erholung Europas von der Coronavirus-Pandemie unterstützt werden soll. Gleichzeitig will der Fonds einen Beitrag leisten zum Aufbau eines grüneren, digitaleren und resilienteren Europa. Zur Finanzierung von NextGenerationEU wird die EU-Kommission ab jetzt bis Ende 2026 auf den Kapitalmärkten rund 800 Milliarden Euro aufbringen. Insgesamt ergibt dies ein Kreditvolumen von durchschnittlich rund 150 Milliarden Euro pro Jahr.

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