Nachhaltige Banken laufen etablierten Instituten den Rang ab
Nachhaltige Banken erreichen überdurchschnittliche Erträge
Eine aktuelle Analyse von Bearingpoint zeigt, dass Banken von ihrem Nachhaltigkeitsengagement auch wirtschaftlich profitieren: wirklich nachhaltige Investments konnten in den vergangenen Jahren überdurchschnittliche Erträge erwirtschaften.
Nachhaltigkeit sorgt für wirtschaftlichen Erfolg

Nachhaltige Investments sind nicht nur ethisch besser, sie bringen offenbar auch höhere Erträge ein als viele konservative Geldanlagen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung Bearingpoint, die dem Handelsblatt exklusiv vorlag. Obwohl die Nachhaltigkeitsbewertung von Banken erst in den vergangenen Jahren an Momentum gewonnen habe, sei bereits zu erkennen, dass überdurchschnittlich positive Bewertungen mit überdurchschnittlichen Entwicklungen der Erträge korrelierten, kommentierte Bearingpoint-Partner Thomas Steiner die Ergebnisse der Studie.
Die Analyse von Bearingpoint basiert dabei auf den Bewertungen externer Agenturen, die die Nachhaltigkeitsstrategien der verschiedenen Banken vergleichen, indem sie alle öffentlich zugänglichen Informationen zum Thema ESG (Environmental, Social, Governance) analysieren. Im Wesentlichen stützt sich die Auswertung auf die ESG-Ratings der beiden Anbieter MSCI und Sustainalytics für insgesamt 84 Banken.
Banken mit ESG-Fokus performen überdurchschnittlich
Sustainalytics stuft die Finanzinstitute in fünf ESG-Risikoklassen ein. Im Rahmen der Studie zeigte sich, dass Banken der Risikoklassen 1 und 2 in den vergangenen drei Jahren sowohl beim Nettozinsertrag als auch bei den Provisionserträgen besser abschnitten als der Durchschnitt. Der Zinsertrag stieg hier um 0,6 Prozent, während er im Marktdurchschnitt um 4,9 Prozent zurückging. Banken in Klasse 1 konnten im gleichen Zeitraum ihre Provisionserträge sogar um 7,9 Prozent steigern, während der Markt insgesamt einen Rückgang von zwei Prozent erlebte. In Klasse 2 ging er laut Studie um nur 0,5 Prozent zurück.
Unter den europäischen Großbanken schnitt die niederländische Rabobank am besten ab. Die deutschen Landesbanken LBBW und Helaba sowie der Immobilienfinanzierer Aareal Bank schafften es in die zweitbeste Risikoklasse. Wie aus der Bearingpoint-Analyse weiter hervorgeht, erreichten staatliche Förderbanken wie die Europäische Investitionsbank oder die deutsche KfW die besten Ratings in Sachen ESG.