Nachhaltige Lebensversicherungen von Kunden erwünscht

Sustainable Finance: Kunden wollen mehr Nachhaltigkeit bei der Lebensversicherung

Bislang waren die Pfeiler der Lebensversicherung Rendite, Sicherheit und Verfügbarkeit. Jetzt kommt ein neuer Kundenwunsch hinzu: gerade junge Kunden erwarten, dass Versicherer das Thema Nachhaltigkeit bei der Geldanlage stärker berücksichtigen.

Nachhaltige Geldanlage als neuer Kundenwunsch

Kunden fordern von Lebensversicherern mehr Nachhaltigkeit. Quelle: Shutterstock.com

Die Ansprüche der Kunden an die Lebensversicherer ändern sich: gerade junge Kunden möchten neben Rendite und Sicherheit auch eine nachhaltige Anlage ihrer Beiträge. „Die Bedeutung der Nachhaltigkeit nimmt in der Neuanlage zu, bei vielen Lebensversicherern spielt sie bereits eine große Rolle“, zitiert das Handelsblatt den Geschäftsführer der Ratingagentur Assekurata, Reiner Will. Mehr als die Hälfte der von der Agentur befragten Kunden erklärte, Nachhaltigkeitsaspekte seien für sie essenziell. In älteren Befragungen hatte das Thema Nachhaltigkeit noch einen wesentlich geringeren Stellenwert.

Diese Entwicklung wird auch vom Gesetzgeber vorangetrieben. So müssen Anlageberater nach einer demnächst gültigen Richtlinie ihre Kunden befragen, ob bei der Geldanlage Nachhaltigkeitsaspekte nach den ESG-Kriterien berücksichtigt werden sollen. Es ist zu erwarten, dass der Anteil jener Kunden, die sich dafür aussprechen, noch einmal steigt.

Nachhaltigkeit wird zur Gretchenfrage

Maßnahmen von der CO2-Einsparung bis zur Gebäudesanierung und Modernisierung stehen bereits bei vielen großen Anbietern wie der Allianz oder der Ergo auf der Agenda. Aber auch kleine und mittlere Gesellschaften wie die Huk Coburg bekennen sich zunehmend zum Ziel der Klimaneutralität. Seit Jahren kämpfen die Lebensversicherer mit der sinkenden Verzinsung. Der Wunsch nach mehr nachhaltigen Geldanlagen stellt die Versicherer jetzt vor eine weitere Herausforderung: Nach wie vor sind rund 80 Prozent der Beiträge aus der Lebensversicherung in festverzinslichen Wertpapieren angelegt, die restlichen 17 Prozent verteilen sich unter anderem auf Aktien, Immobilien und alternative Anlagen wie Windparks. So muss das Thema nachhaltige Geldanlage vor allem in den kleineren Anlageklassen stattfinden. Im vergangenen Jahr hätten die Versicherer diese Vorgabe vor allem bei Aktien, im Bereich Private Equity/Beteiligungen und bei Unternehmensanleihen gesucht, schreibt das Handelsblatt. Denn die Unternehmen, in die dort investiert würde, stünden selbst unter Druck und müssten bei Investoren mit einer nachhaltigen Ausrichtung punkten.

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