Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil für Unternehmen

Neue Studie von Roland Berger zur Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen

Viele Unternehmen sehen Klimaschutz und Nachhaltigkeit noch als Kostentreiber. Eine aktuelle Studie der Roland Berger Unternehmensberatung stellt jetzt aber die Wettbewerbsvorteile in den Vordergrund, die Klimaschutzaktivitäten für Unternehmen bedeuten können.

Investoren setzen verstärkt auf nachhaltige Geschäftsmodelle

Die Wettbewerbsfähigkeit spiegelt sich laut der Unternehmensberatung Roland Berger künftig in den innovationssteigernden Klimaschutzaktivitäten von Unternehmen. - Quelle: Shutterstock.com

Wie aus einer aktuellen Studie der Roland Berger Unternehmensberatung hervorgeht, sollten Unternehmen nachhaltiges Wirtschaften auch als Wettbewerbsvorteil begreifen. Zwar steigt der Handlungsdruck in Bezug auf den ökologischen Fußabdruck permanent, der Umstieg auf ein nachhaltiges Geschäftsmodell kann aber auch Vorteile bieten. Wichtig sei, dass die Unternehmen den Wandel als neue Facette im Wettbewerb begreifen, so die Studienautoren.

Fakt ist, dass Investoren mittlerweile bei ihren Investitionsentscheidungen stärker auf nachhaltige Unternehmen achten, die ESG-Kriterien berücksichtigen. Dagegen ziehen sich Geldgeber zunehmend aus Branchen mit einer weniger positiven Umweltbilanz zurück. So wurden im Jahr 2018 bereits 28 Billionen Euro in nachhaltige Anlagen investiert, ein Anstieg um 17 Billionen Euro in vier Jahren. Derzeit erfahren nachhaltige Investments ein Wachstum von 13,5 Prozent p.a. Hinzu kommen Entscheidungen der Politik zu länderübergreifenden Emissionsvereinbarungen.

CO2-Preis als “neue Währung”

Aus Sicht der Unternehmensberater sei es sinnvoll, den CO2-Preis als marktwirtschaftliches Instrument zu betrachten, heißt es in dem Report weiter. Statt als reiner Kostentreiber sollte der Kohlenstoffpreis als neue zusätzliche Währungskomponente behandelt werden. Damit die Pariser Klimaziele erreicht werden können, müsste der CO2-Preis bis 2030 zwischen 80 und 120 Euro pro Tonne betragen, bis 2040 sogar zwischen 90 und 150 Euro pro Tonne. Schweden und die Schweiz setzen diese Werte mit 123 Euro pro Tonne bzw. 96 Euro pro Tonne bereits um.

Eingesparte Emissionen können auch zu einer neuen Ertragsquelle werden. Mit dem CO2-Preis steigt demnach auch der Wert der neu etablierten Währung, wodurch sich neue Geschäftsmodelle für Unternehmen ergeben. Denn jene Unternehmen, die als erste klimaneutral werden oder die CO2-Emissionen am schnellsten verringern, können Werte generieren. In diesem Zuge hat bereits eine wachsende Anzahl von Unternehmen diese Chance ergriffen und die eigene CO2-Bilanz offengelegt.

Strategien für mehr Klimaschutz

Die Roland-Berger-Studie bietet auch verschiedene strategische Vorschläge, wie Unternehmen sich einen Wettbewerbsvorteil durch Nachhaltigkeitsaktivitäten sichern können.

  • Das eigene Risiko bewerten: Für einen Wettbewerbsvorteil müssen Unternehmen mehrere Faktoren beachten, wie etwa die finanzielle Belastung durch steigende CO2-Kosten, den Druck von Verbrauchern, die Nachhaltigkeitspraktiken erwarten, den Konkurrenzdruck von Wettbewerbern, die bereits Klimaschutzmaßnahmen eingeführt haben.
  • Folgen für das eigene Geschäftsmodell abwägen: Unternehmen sollten abschätzen, welche Folgen klimaneutrale Produkte und Dienstleistungen auf ihr Geschäftsmodell haben.
  • Ein eigenes Anspruchsniveau festlegen: Um die CO2-Emissionen bis 2030 zu verringern, müssen sich Unternehmen realistische Ziele mit erreichbaren Fristen setzen.
  • Die eigene Klimaschutzstrategie ausarbeiten: Unternehmen müssen eine individuelle Klimaschutzstrategie erarbeiten oder ihre aktuelle neu definieren.

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