Studie: Alternative Investments für V ersicherungen weiter attraktiv

Institutionelle Investoren in Deutschland investieren bereits 23 % in Alternative Investments

Laut einer aktuellen Studie zeigen die Investitionen in Alternative Investments in Deutschland ein robustes Wachstum - trotz Inflation und steigenden Zinsen. Allerdings spielen deutsche Fondsstrukturen aufgrund struktureller Defizite nur eine untergeordnete Rolle.

Teilnehmerrekord in Jahr 2022

Der Bundesverband Alternative Investments (BAI) hat die Publikation „German Alternative Investor Landscape: Insurance companies – Focus on interest rate turnaround, inflation, and ESG“ veröffentlicht. - Quelle: Shutterstock.com

Die jährliche Umfrage unter Investoren des Bundesverbands Alternative Investments e.V. (BAI), die zentrale Interessenvertretung der Alternative-Investments-Branche in Deutschland, zeigt für das Jahr 2022 einen Teilnehmerrekord. Insgesamt 106 institutionelle Investoren (Versicherungen, Pensionskassen, Versorgungswerke, etc.), die über 2.150 Milliarden Assets under Management verwalten, gaben dem BAI vertiefte Einblicke in ihr Portfolio sowie in Bezug auf Chancen und Herausforderungen für die institutionelle Kapitalanlage in Deutschland.

BAI-Geschäftsführer Frank Dornseifer zeigte sich sehr erfreut über die starke Beteiligung: „Die Diversifikation des institutionellen Portfolios mit Alternative Investments schreitet in großen Schritten voran. Deutsche Investoren allokieren mittlerweile über 23 % ihres Vermögens in Alternative Investments. Vor allem Private-Markets-Strategien erfreuen sich größter Beliebtheit und auch Venture Capital rückt verstärkt ins Interesse der Investoren.“

Robustes Wachstum

Die Studie zeigt außerdem, dass Dreiviertel der deutschen Investoren bereits in drei oder mehr alternativen Assetklassen investiert sind. Zwei Drittel der Investoren verfolgen dezidierte ESG-Strategie und sind zudem eine tragende Säule der Energiewende durch Privatmarkt-Investitionen in erneuerbare Energien.

Philipp Bunnenberg, Head of Alternative Markets, blickt optimistisch in die Zukunft: „Die richtungsweisenden, strategischen Allokationspläne der institutionellen Investoren zeichnen ein eindeutiges Bild: Die Alternative-Investment-Allokation wird schon bald auf über 26 % steigen – insbesondere durch zusätzliche Investitionen in Infrastruktur, Private Debt und Private Equity. Bereits heute sind deutsche institutionelle Investoren eine tragende Säule der Energiewende durch Privatmarkt-Investitionen in erneuerbare Energien. Und das noch nicht erschlossene Potential ist enorm, gerade auch mit Blick auf wichtige private Investitionen zur Unternehmensfinanzierung und zum Ausbau und zur Erneuerung der Infrastruktur in Deutschland.“

Auch steigende Zinsen und eine persistente Inflation können aus Sicht der Investoren das Wachstum nicht stoppen. Eine deutliche Mehrheit der Teilnehmer geht davon aus, dass auch eine anhaltend hohe Inflation und der Zinsanstieg die strategische Asset Allocation (SAA) grundsätzlich nicht ändern werden.

Strukturelle Defizite in Deutschland

Die Studie verdeutlicht, dass alternative Investmentfonds (AIFs) bewährte und präferierte Zugangsvehikel für deutsche institutionelle Investoren sind. Allerdings gaben mehr als 80 % der befragten Investoren an, dass deutsche Fondsstrukturen bei Anlagen in Alternative Investments keine bzw. nur eine untergeordnete Rolle spielen, allenfalls im Kontext der sog. Masterfonds. Die Hauptgründe, die aus Sicht der Investoren gegen deutsche Fondsvehikel sprechen, sind aus Sicht jeweils rund 40 % der Teilnehmer weiterhin das Investmentsteuerrecht und das Investmentaufsichtsrecht, also das KAGB.

Frank Dornseifer, Geschäftsführer des BAI, kommentierte dieses Ergebnis wie folgt: „Weder die wiederholten Reformen des Investmentsteuergesetzes noch das sog. Fondsstandortgesetz und andere Modernisierungsgesetze vermochten also Impulse zu setzen, deutsche Fondsstrukturen attraktiver und wettbewerbsfähiger zu machen. Das Aufsichts- und Investmentsteuerrecht geht also in Teilen an der Portfoliowirklichkeit vorbei und nicht nur die Investoren sehen Änderungsbedarf!“

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