Studie: Europas Banken hinken beim Thema Nachhaltigkeit hinterher

Blackrock-Studie kritisiert europäische Bankinstitute in puncto Nachhaltigkeit

Eine aktuelle Studie kritisiert, dass die europäischen Banken beim Thema Nachhaltigkeit zu langsam seien. Es gebe noch keine gemeinsame Definition für Nachhaltigkeitsmaßstäbe, an der sich Anbieter orientieren könnten. Die EU ist mit der Studie aber selbst in die Kritik geraten.

EU-Banken zu langsam beim Thema Nachhaltigkeit

Den europäischen Banken fehlt es an einer gemeinsamen Definition der Nachhaltigkeits-Maßstäbe, kritisiert der US-Vermögensverwalter Blackrock in einer neuen Studie. - Quelle: Shutterstock.com

Beim Thema Nachhaltigkeit hinken die europäischen Banken hinterher, kritisiert eine aktuelle Studie von Blackrock, die von der EU in Auftrag gegeben worden war. Den europäischen Geldhäusern fehle es an einer gemeinsamen Definition der Nachhaltigkeitsmaßstäbe, heißt es in dem Report des US-Vermögensverwalters weiter. Die sogenannten ESG-Maßstäbe für Environmental (Umwelt), Social (Soziales) und gute Unternehmensführung (Governance) müssten schneller in Unternehmensrichtlinien und Aufsichtsvorschriften aufgenommen werden. Im ersten Schritt sei eine allgemeingültige Definition von ESG nötig.

Kritik an der Vergabe der Studie an Blackrock-Tochter FMA

Tatsächlich bemühen sich Banken und Behörden bereits seit längerem um feste Standards für nachhaltige Finanzprodukte, das Themenfeld ist aber komplex und die Vereinheitlichung der Kriterien noch nicht abgeschlossen. Nun will die EU-Kommission Erkenntnisse aus dem mehr als 270-seitigen Bericht unter anderem dafür nutzen, um Nachhaltigkeit in Bankregularien zu verankern.

Die EU-Behörde geriet allerdings mit der Studie selbst in die Kritik, weil sie die Blackrock-Tochter FMA mit der Untersuchung beauftragt hatte. Der Vermögensverwaltungskonzern Blackrock ist Investor bei vielen Banken, Kritiker sehen daher einen Interessenskonflikt. Nach eigenen Angaben arbeite FMA aber unabhängig vom Mutterkonzern. Die Bürgerbeauftragte der EU, Ombudsfrau Emily O'Reilly erklärte, die Vorschriften in der EU-Kommission, um Interessenskonflikte zu vermeiden, seien zu lasch und sollten verschärft werden. Der Geldfluss in nachhaltige Geldanlagen hat zuletzt stark zugenommen. Zahlreiche Aufsichtsbehörden sind bei dem Thema bereits aktiv und haben Vorschläge für einheitliche Kontrollkriterien veröffentlicht.

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