Nachhaltigkeit ist Top Thema in der Vermögensverwaltung

Die Vermögensverwalter der Schweizer Privatbank UBP setzen in Zukunft auf Klima- und Umweltschutz

Die Schweizer Privatbank UBP räumt dem Thema Nachhaltigkeit oberste Priorität ein und möchte das Volumen der ESG-Anlagen bis Ende 2022 verdoppeln. 25 Milliarden Schweizer Franken sollen dann in nachhaltige Anlagen investiert sein.

Institutionelle Anleger fordern nachhaltige Anlageoptionen

Die Zukunft des Asset Managements sieht die UBP im „Impact Investing“, also in Anlagen mit messbarer nachhaltiger Wirkung. - Quelle: Shutterstock.com

Das Thema Nachhaltigkeit habe in der Vermögensverwaltung derzeit höchste Priorität, sagte der Ko-Vorstandschef der Schweizer Privatbank Union Bancaire Privée (UBP), Nicolas Faller jetzt gegenüber der FAZ. Damit trägt die UBP der wichtigen Rolle Rechnung, die den Finanzmärkten bei der Durchsetzung von Klima- und Umweltschutz in der Wirtschaft zukommt. Mittlerweile forderten auch institutionelle Kunden, vor allem aus Skandinavien, den Niederlanden und Frankreich nachhaltige Anlagemöglichkeiten, erklärte Faller. Bei deutschen Anlegern gebe es noch etwas Nachholbedarf, auch wenn sie die Bedeutung der Nachhaltigkeit erkannt hätten. Die UBP ist seit November 2020 mit einem Büro in Frankfurt auch auf dem deutschen Markt für institutionelle Vermögensverwaltung aktiv.

UBP will Volumen der ESG-Anlagen verdoppeln

Anlagen mit einer messbar nachhaltigen Wirkung, sogenanntes „Impact Investing“ sei die Zukunft des Asset Managements, glaubt UBP-Chef Faller. Im Finanzsektor tut sich derzeit viel, um die Nachhaltigkeitskriterien Umwelt (Environmental), Soziales (Social) und gute Unternehmensführung (Governance) fest zu verankern. „Bis Ende 2022 wollen wir das Volumen unserer ESG-Anlagen auf 25 Milliarden Schweizer Franken verdoppeln“, erklärte Faller gegenüber der Tageszeitung. Aktuell verwaltet das Genfer Bankhaus 150 Milliarden Schweizer Franken (136 Milliarden Euro), davon 105 Milliarden in der Privatbank und 45 Milliarden in der Vermögensverwaltung. Bis zum Jahr 2024 will die UBP-Vermögensverwaltung 5 Milliarden Franken in Anlagen investieren, die eine nachhaltige Wirkung erzielen sollen.

Problem: fehlende Standardisierung

Die neue EU-Offenlegungsverordnung unterscheidet zwischen Anlagen, die nachhaltige Kriterien berücksichtigen (Artikel 8) oder eine nachhaltige Wirkung erzielen wollen (Artikel 9). Privatbankchef Faller hält Unternehmen dann ideal positioniert für ein langfristiges Wachstum, wenn sie helfen, die akuten Herausforderungen der Gesellschaft und des Planeten zu lösen. Dazu zählt Faller beispielsweise Unternehmen, die sich mit erneuerbaren Energien und Energiespeicherung beschäftigten. Die fehlende Standardisierung sei aber eine Herausforderung, gab Faller zu Bedenken: Aufgrund fehlender Standardisierung und unterschiedlicher ESG-Metriken, die von den Ratingagenturen verwendet werden, würden einige Unternehmen nicht so bewertet, wie die UBP es tun würde. Daher erstelle man im Haus eigene Analysen.

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